Weihnachten

Manchmal dauert es bis man das Ende einer Geschichte findet. Ich weiß noch, wie ich mein Ende fand. Als ich ihm damals auf dem Weihnachtsmarkt begegnete, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Seine rote Nase leuchtete mir entgegen, während er mich mit einem Lächeln im Gesicht ansprach. Magisch war es vielleicht nicht, aber geschmeichelt fühlte ich mich durchaus. Die Magie kam erst später. Mit jedem ersten Kuss, jedem ersten Streit, jeder Versöhnung. Dinge, die einen zusammenschweißten. Er gab mir neben seiner Nummer, einen Glühwein aus. Dieser war rot und dunkel. Wie mein Lippenstift an dem Tag. Ich wusste schon immer, dass Männer eher dazu geneigt waren auf meine Lippen zu starren, wenn ich Lippenstift trug. Er dagegen schaute mir nur in die Augen. Als würde er dort etwas entdecken können, was er sonst nirgendwo fand. Und was auch immer er darin sah, es bewegte ihn dazu sich immer weiter mit mir zu treffen. Bis schließlich Weihnachten war. Und er mich seiner Familie vorstellen wollte. Ich spürte die Aufregung in jeder Faser meines Körpers; das leichte Zittern, wenn ich nur daran dachte. Manche Sachen gehen so schnell, wie ein Rausch, der an einen vorüberzieht ohne, dass man die Vergänglichkeit der Zeit bemerkte. Dieser Rausch war er. Was als kurzer Flirt nebenbei auf einem Weihnachtsmarkt begann, war nun das Ende der Kennenlerngeschichte. Gleichzeitig war es der Anfang eines gemeinsamen Lebens. Ob ich bereit für einen Anfang war, konnte ich gar nicht sagen, doch wenn ich an seine süße, rote Nase dachte, musste ich Lächeln. Und das reichte mir für den Anfang. Für unseren gemeinsamen Anfang.

© thewomanandonly

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