Ich erinnerte mich, wie ich auf dem feuchten Boden der U-Bahnstation ausrutschte. Mein Po rodelte herunter. Das Karnevalsbier klebte an meiner Hose. Als ich auf mein Handy sah, welches ich während meines rutschigen Manövers in der Hand hielt, sah ich ihn. Den Riss. Er durchschlängelte sich an der unteren, linken Ecke meines Handys. Eine Entscheidung, ein Riss.
Ein Jahr später. Ich kramte meinen Laptop aus der Tasche. Als ihn aus der Tasche kramte, sah ich ihn oben Links. Den Riss. Eine Entscheidung, ein Riss.
Zwei Zeitpunkte. Ein Blick. Eine Frage. Ich starre den Riss an. Er stört mich. Irgendwann vergesse ich ihn. Er verschwindet aus meinem Blickfeld. Auch wenn er noch da ist. Er ist immer da. Nur nicht in meinem Wahrnehmungsfeld. Er verschwindet in der Nicht-Wahrnehmung. Eine Entscheidung, ein Riss. Dieselbe Frage. Den ersten Riss kittete das Schicksal. Der zweite Riss steht in den Sternen.
© thewomanandonly